Chifang Yao '21: Tawadas literarische (kommunistische) Utopien

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Yōko Tawada 多和田葉子 steht an der Frontlinie der zeitgenössischen deutschen Literatur. „Ich mag nicht so gern das Wort,“ sagte sie in einem Interview, „Grenze oder Grenzüberschreitung.“

Tawada, die vor Jahrzehnten nach Deutschland gezogen ist, schreibt auf Japanisch und auf Deutsch. Davor war sie von der russischen Literatur fasziniert gewesen und sie hat es als Hauptfach an der Uni studiert. Sie sagt zusätzlich, dass sie unter Eltern und Lehrer*innen, die alle Linke seien, aufgewachsen sei.

Auf den ersten Blick scheinen ihre Werke wie absolute Fantasien mit spielerischer Sprache. Ihre Erzählungen reisen zwischen vorausgesetzten Gegensätzen. Zum Beispiel sind Menschenwesen und Tierwesen in »Etüde im Schnee« nebeneinandergestellt und vermischt.

Der Roman »Das nackte Auge« ist Tawadas literarisches Experiment, in dem sie gleichzeitig dieselbe Geschichte auf zwei Sprachen schrieb. Die Protagonistin, ein nameloses in Europa verführtes Mädchen aus dem kommunistischen Vietnam, reist zwischen Kulturen, Sprachen, und am wesentlichsten, zwischen der Leinwand und der Realität.

Wenn man multikulturelle und transnationale Literatur auf Deutschen lesen will, ist Yōko Tawada ein Muss.


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